Veranstaltung der Schutzgemeinschaft Filder

Veröffentlicht am 04.10.2009 in Ankündigungen

Keine Westerweiterung des Flughafens!
Für ein striktes Nachtflugverbot!
Den Flächenverbrauch stoppen!

SONNTAG 11. Oktober 2009 um 14 Uhr
FILDERDENKMAL – Echterdingen

OB Roland Klenk . Werner Wölfle . Walter Vohl . Steffen Siegel .
Pfarrer i.R. Hans-Peter Becker und Posaunen:
- Filderrundgang
- Vor 6 Uhr Fliegen – Niemals
- 6 Fragen zur geplanten Flughafen-Westerweiterung

1. Warum sagt die SG Filder: Vor 6 Uhr Fliegen – Niemals?
Oder anders gesagt: Warum ist unsere Nachtruhe durch die Flughafenpläne gefährdet?
Die Pläne des Flughafens, sich im Westen um rund 23 Hektar auszudehnen und dort für weitere Flugzeugabstellplätze Platz zu schaffen, sind nicht einfach zu durchschauen. Viele sehen darin allein ein Problem des Landverbrauchs. Andere denken: „Ach, das trifft doch nur Leinfelden-Echterdingen“. Dem ist nicht so!
Die geplante Erweiterung trifft alle Gemeinden, die neben dem Flughafen liegen, aber auch alle, die sich in den Einflugsschneisen von Böblingen bis Plochingen befinden.
ALLE müssen damit rechnen, wenn in Zukunft nicht mehr ab 6 Uhr, sondern bereits vorher – z.B. ab 5 Uhr geflogen werden sollte –, dass es lauter wird. Die Idee „5 Uhr Fliegen“ hat Flughafenchef Fundel seit 2007 in die Diskussion gebracht. Im März 2009 sagte er sinngemäß: Wenn man an die Kapazitätsgrenzen stößt und keine zweite Startbahn gebaut werden darf, bleibt nichts anderes übrig, als morgens früher zu fliegen.
Der Vorstoß Fundels würde die Lärmbelastung um den Flughafen und in den Flugschneisen dramatisch erhöhen. Nach Tanja Gönners Lärmgutachten beeinträchtigt der Lärm nicht nur unsere Konzentrationsfähigkeit sondern vor allem auch unsere Gesundheit.
Wir fordern 8 Stunden Schlaf.

2. Warum will der Flughafen Stuttgart weitere Flächen zubetonieren?
Bei der geplanten Westerweiterung handelt es sich um eine ca. 23 Hektar große Ackerfläche zwischen dem Flughafen-Parkhaus P0 und dem Polstermarkt Echterdingen, die der Flughafen „mit Nachdruck“ fordert. Nach eigenem Bekunden geht es dem Flughafen darum, für ca. 30 Flugzeuge zusätzliche Abstell- und Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen. Der Flughafen fordert die Fläche für die Westerweiterung schon seit vielen Jahren und zwar, auch wenn er es nicht laut sagte, um sie zu nutzen, wenn die zweite Startbahn kommen sollte.
Zitat von Flughafenchef Georg Fundel: „Die Westerweiterung ohne zweite Startbahn wäre nicht logisch“ (Stgt. Zeitung 6.5.06).
In der Machbarkeitsstudie, die der Flughafen Stuttgart im November 2007 für die 2. Startbahn auf den Tisch legte, konnte die Öffentlichkeit auf S.100 folgendes zur Westerweiterung erfahren: „Bei einer Steigerung der Flugbewegungen müssen mehr Flugzeuge
gleichzeitig abgefertigt werden…. Dazu sind bis zu 30 neue Abstellpositionen nötig…. Diese sind nur im Zuge der auch ohne Ausbau geplanten Westerweiterung des Flughafens zu realisieren“
Im Moment haben wir 49 Abstellpositionen für Flugzeuge am Flughafen, plus 7 am Frachtzentrum. Es ist nicht erklärbar, dass man bei rückläufigen Flugzahlen trotzdem so gigantisch ausbauen will.

3. Was will der Flughafen wirklich?
Die auf den vorgesehenen zusätzlichen Parkflächen über Nacht stationierten Flugzeuge wollen früh morgens möglichst rasch abfliegen. Um 6 Uhr ist die Startbahn aber jetzt schon ausgelastet. Rechnen Sie einfach mal nach: Etwa alle 2 Minuten kann am Flughafen ein Flugzeug starten, d.h. rund 30 Flugzeuge heben in einer Stunde ab. Würde man morgens schon eine Stunde früher, also bereits um 5 Uhr starten, so könnte man die genannten 30 zusätzlichen Flugzeuge vom Flughafen schaffen. Die Westerweiterung erhöht also den Druck auf unser (eingeschränktes) Nachtflugverbot wesentlich.
Wer Ja zur Westerweiterung sagt, ebnet die Bahn für einen Start um 5 Uhr

4 . Warum wird plötzlich vorsichtiger argumentiert?
Weil die Flugzahlen im Moment rückläufig sind, hat die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) vor kurzem ihre Argumentation verändert. Plötzlich wird – bei gleichem Flächenverbrauch von rund 23 Hektar – nicht mehr von 30 Stellplätzen gesprochen, sondern nur noch von 10. Es handele sich dabei um größere Abstellplätze, sagt der Flughafen, die angeblich aus Sicherheitsgründen notwendig seien. Um den großen Flächenverbrauch für 10 Abstellplätze zu begründen, sieht die FSG jetzt auf der geplanten Ausbaufläche zusätzlich Gebäudekomplexe vor. Das Jonglieren mit den Flugzeugabstellzahlen zwischen 10 und 30 ruft bei der SG Filder große Skepsis hervor. Handelt es sich, wie schon so oft, um einen Etikettenschwindel der Flughafengesellschaft? Will man so die Zustimmung für die Pläne erhalten und hinterher das organisieren, was der Flughafen immer schon vor hatte, nämlich 30 Abstellplätze und 5 Uhr Flugbeginn?

5. Aber eigentlich ist die Westerweiterung doch schon genehmigt?
Nein! Im Regionalplan ist zwar die Fläche für eine Westerweiterung ausgewiesen, dies ist aber keine Baugenehmigung. Für den Bau ist zwingend ein öffentliches Planfeststellungsverfahren vorgeschrieben, in dem die Notwendigkeit eines Ausbaus begründet werden muss und in dem gegen alle anderen Interessen – etwa Landverbrauch, echter Bedarf, mehr Nachtflüge und mehr Lärm – abgewogen werden muss.
Warum sich das Gerücht auf den Fildern so zäh hält, dass die Flughafenwesterweiterung bereits gerichtlich geprüft sei und sie deshalb nicht mehr verhindert werden könne, liegt daran, dass die Stadt LE während des Messewiderstandes gegen den Regionalplan (der auch bereits die Westerweiterungsfläche auswies), geklagt hatte. Im Mai 2003 verlor LE vor dem Verwaltungsgerichtshof in Leipzig, der feststellte, dass eine „gebietsscharfe Ausweisung“ der Messefläche die Planungshoheit von LE nicht verletze. Die Ausbaubefürworter triumphierten. Trotzdem mussten die Messeplaner ein Planfeststellungsverfahren durchführen, gegen das Kommunen, Bürger und Landwirte Einspruch und Klage erheben konnten. So ist es auch im Falle der geplanten Westerweiterung!

6. Was können wir tun?
Alle Bürgerinnen und Bürger und vor allem die umliegenden Kommunen können ihre Ablehnung gegen die Westerweiterung in das gesetzlich vorgeschriebene Planfeststellungsverfahren einbringen, das der Flughafen Ende 2010 anstrebt. Auf allen politischen Ebenen, vom Gemeinderat bis in den Landtag können Beschlüsse gegen die Erweiterung gefasst werden. Wir Bürger müssen der Politik Beine machen.

Programm am SONNTAG, 11. Oktober 2009
Das Filderdenkmal steht am Polstermarkt bei Echterdingen auf den Feldern Richtung Flughafen – siehe Luftbild Seite 4, dort ist der Standort mit einem Kreuz gekennzeichnet.

14 Uhr: Filderdenkmal - es sprechen:
OB Roland Klenk (Leinfelden- Echterdingen–- Grußwort)
Werner Wölfle (Stadtrat und Landtagsabgeordneter)
Walter Vohl (Landwirt aus LE-Stetten für den Kreisbauernverband Esslingen)
Steffen Siegel (Vorsitzender SG Filder)
15 Uhr: Felderrundgang mit Pfarrer i.R. Hans-Peter Becker und Mitgliedern des Posaunenchors (Die geplante Fläche für die Flughafen-Westerweiterung und das neue Gewerbegebiet sind ausgesteckt.)

Hier Luftbild mit Westerw.

Als Kasten mit Pfeil in das Luftbild montieren
Interkommunales Gewerbegebiet L.-E.
Das von der Stadt Leinfelden-Echterdingen geplante interkommunale Gewerbegebiet Ost muss dringend als Grünzug und als Frischluftschneise bewahrt bleiben. Zu Zeiten des Messebaus wurde genau auf diese Funktion des Gebiets abgehoben. Zudem stehen auf den Fildern genügend Gewerbegebiete zur Verfügung, die bisher nur minimal genutzt werden, wie z.B. das Gebiet Affelter in Bonlanden direkt an der B27.

× Filderdenkmal, W Westerweiterung, IG Gewerbepark Echterd. Ost

Schauen Sie sich die Felder an, die zerstört werden sollen, dann wird klar:
Keine Westerweiterung des Flughafens
Für ein striktes Nachtflugverbot
Den Flächenverbrauch stoppen

Das Klima verändert sich für jeden erkennbar, die Wirtschaft bricht ein, die Flugzahlen sinken drastisch, die Politik verspricht, den Flächenverbrauch einzudämmen und dennoch machen die Planer weiter wie eh und je.
Mit der Westerweiterung und dem interkommunalen Gewerbegebiet würden der Landwirtschaft nach dem Messe- und Straßenbau weitere 30 bis 40 Hektar allerbeste Böden entzogen. Solche Planungen widersprechen fundamental allen Beteuerungen der Politiker, den weiteren Landverbrauch einzudämmen.

Bei der zweiten Startbahn haben wir Bürger gezeigt, dass wir Macht haben, wenn wir gemeinsam auftreten.

Kommen Sie zu unserer Kundgebung am 11.Oktober 2009

 

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