Bewerbung um den SPD Kreisvorsitz
Liebe Genossinnen und Genossen,
ich bewerbe mich auf der Kreisdelegiertenkonferenz am 16. Mai um den Vorsitz der SPD Stuttgart.

Über ein halbes Jahrhundert wurde Baden?Württemberg schwarz regiert. Wir haben es geschafft,
die CDU/FDP?Regierung abzulösen und werden nun die Möglichkeit haben, unsere Vorstellungen
von einer besseren und gerechteren Politik im Land umzusetzen. Wir werden gemeinsam mit den
Grünen die Verkrustungen in unserem Land aufbrechen, das Bildungssystem für alle Schichten öffnen
und wir werden den Wandel zu einer nachhaltigen Zukunft aktiv gestalten. Die SPD wird dafür
sorgen, dass Veränderung nicht zu Lasten der Schwachen vonstattengeht. Uns als Hauptstadtpartei
kommt dabei eine besondere Verantwortung zu.
Dennoch können wir mit unserem Ergebnis im Land und besonders in Stuttgart nicht zufrieden sein.
Die SPD erscheint für manche Menschen schon nicht einmal mehr eine Option zu sein, weil wir in
bestimmten Milieus und Altersspektren so gut wie nicht mehr vorkommen. Doch die SPD ist viel
besser als ihr Ruf. Der Wahlkampf mit Euch hat mir Spaß gemacht, er hat mir erneut gezeigt, was es
heißt, wenn man gemeinsam anpackt und für eine Sache unermüdlich kämpft. Jetzt müssen wir die
Veränderung unserer Partei anpacken. Deswegen will ich vor meiner Verantwortung nicht fliehen
und gemeinsam mit Euch daran arbeiten, dass es besser wird.
Schon seit meiner Schulzeit war ich politisch aktiv, egal ob als Schulsprecher oder als Vorstandsmitglied
des Forums der Kulturen. Dabei habe ich gelernt: Politik bedeutet, sich mit Gegebenem nicht
abzufinden, und ich bin mir sicher, die SPD wird gebraucht. Nur mit uns wird es in Baden?Württemberg
wieder ein gebührenfreies Studium geben, eine weltoffene Politik und ein gerechteres Bildungssystem.
Ich habe an den Universitäten Hohenheim und Stuttgart Kommunikationswissenschaft studiert. In
meinem Studium und in verschiedensten Gremien habe ich gelernt, dass gute Kommunikation mit
Zuhören beginnt. Vielleicht haben wir zu oft übereinander und aneinander vorbei geredet. Wir müssen
aber miteinander sprechen, wenn wir gemeinsam stark sein wollen. Denn eine Partei ist eine
Ideenfabrik und unser Treibstoff ist der Streit um die besten Konzepte und gute und ergebnisorientierte
Diskussionen. Dazu brauchen wir eine neue Kultur, einander zu respektieren – es muss uns
gelingen, dass gemeinsam gefällte Beschlüsse von allen getragen werden und wir nicht erst dann
über Themen sprechen, wenn erste Tatsachen geschaffen wurden.
Diese Bewerbung verbinde ich mit der Überzeugung, dass die Stuttgarter SPD erfolgreich sein kann,
wenn sie konsequent daran arbeitet. Gemeinsam mit den OV?Vorsitzenden und dem Kreisvorstand
werde ich der SPD Stuttgart ein Arbeitsprogramm geben, welches für unsere politische und organisatorische
Arbeit eine Leitschnur ist. Ziel wird dabei sein, die SPD für alte und neue WählerInnen
attraktiver zu machen. Durch klares politisches Profil, durch Beteiligung an Diskussionen und
Aktionen in der Stadtgesellschaft, durch das Setzen von Themen und kreativen Veranstaltungsformen
können wir stärker wahrnehmbar werden.
Im anstehenden OB?Wahlkampf geht es darum, das Beste für unsere Stadt herauszuholen. Nicht erst
seit meiner Zeit im Juso?Landesvorstand und als sachkundiger Bürger in gemeinderätlichen Gremien
bin ich in der Stadt und der Landespartei gut vernetzt. Zusammen mit meiner organisatorischen Erfahrung
aus verschiedensten Ämtern möchte ich dies nutzen, um den Wahlkampf zügig vorzubereiten.
Gute Arbeit beginnt vor Ort im Stadtbezirk. Durch Euer Engagement sorgt Ihr in Bezirksbeiräten, OVVorständen
oder bei einem einfachen Infostand dafür, dass die SPD nah bei den Menschen ist. Ihr
seid in der Zivilgesellschaft und den Vereinen präsent und steht mit Eurem Namen auch für die SPD.
Das verdient mehr als nur Anerkennung. Als Kreisverband müssen wir unseren Beitrag zu dieser Präsenz
leisten. Mir ist es wichtig, dass sich die SPD als Partei in Initiativen einbringt, mit denen uns gemeinsame
Ziele verbinden. Wir dürfen es nicht anderen überlassen und können selbst ein Sprachrohr
vieler politisch aktiver Bürgerinnen und Bürger sein. Wir werden eine klare Sprache sprechen
und uns der Diskussion mit den Bürgern stellen. Eine herausgehobene Stellung nehmen hierbei die
Gewerkschaften ein. Uns verbindet nicht nur die Geschichte, sondern in ganz überwältigender Zahl
auch die politische Stoßrichtung.
Mir ist ein fairer Stil im Kreisverband wichtig: ein Miteinander, bei dem die Arbeit aller wertgeschätzt
wird. Offene und transparente Diskussionen um die Themen in unserer Stadt und die Themen
der Zukunft. Nur wenn wir intern wieder offener arbeiten, wird die SPD in Zukunft außen wieder
als attraktiv wahrgenommen. Ich möchte gerne wieder Erfolge mit Euch feiern und fühle mich
verpflichtet und von vielen Genossinnen und Genossen unterstützt, meinen Beitrag dazu zu leisten.
Da es mir wichtig ist, dass Ihr dies von mir erfahrt und nicht aus der Presse, wende ich mich mit diesem
Schreiben direkt an Euch. Es vermittelt jedoch nur einen ersten Eindruck von meiner Kandidatur
und unseren gemeinsamen Chancen für die SPD Stuttgart. Deswegen komme ich gerne in Eure Ortsvereine
oder OV?Vorstände, um mit Euch die Erwartungen und Vorstellungen für die Neuausrichtung
einer starken SPD Stuttgart zu diskutieren.
Auf den kommenden lebendigen Gedankenaustausch freue ich mich sehr und verbleibe
mit solidarischen Grüßen

Dejan Perc